Zink: Dieses Spurenelement spielt nachweislich eine wichtige Rolle bei der Regulation des Immunsystems1. Da es sich bei unserem Krankheitsbild um eine Fehlleitung des Immunsystems handelt, liegt die Frage nahe, ob die Zinkversorgung auch einen direkten Einfluss auf den Basedow nehmen könnte.
Zink beeinflusst die Schilddrüse und umgekehrt
Zink hat neben seiner Schlüsselrolle in Sachen Immunsystem auch eine wichtige Stellung bei der Hormonsynthese2. Es ist ein Kreislauf, der unter Umständen zum Teufelskreis werden kann: Ein Mangel an Zink wirkt sich schlecht auf die Funktion der Schilddrüse aus3.
Und die Funktion der Schilddrüse beeinflusst wiederum die Zink-Synthese. Gestützt wird diese Erkenntnis durch eine türkische Studie. Dort fand man heraus, dass der Zinkstatus im Blut der Patienten (alle mit einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse) direkt mit der Größe der Schilddrüse, den Antikörpern und der Konzentration zusammenhängt3.
Vor allem die Unterfunktion führt zu einem Zinkmangel
Wichtig zu wissen ist, dass eine Unterfunktion der Schilddrüse zu einem Zinkmangel zu führen scheint, nicht eine Überfunktion. Daher sollten in Sachen Zinkversorgung also vor allem Hashimoto-Patienten mit Problemen rechnen4.
Auf der anderen Seite wurde laut dieser Quelle ein Mangel an Zink – zusammen mit anderen Mikronährstoffen – auch mit dem Morbus Basedow assoziiert5. Unterstützt wird dies durch den Nachweis, dass ein Präparat, in dem unter anderem Zink enthalten ist, den oxidativen Stress bei Basedow senkt6. Hier stellt sich mir natürlich die Frage, wie groß der Anteil am Erfolg von Zink im Vergleich zu den anderen Nährstoffen im Präparat ist.

Ich behalte meinen Zinkhaushalt im Auge
Ich selbst denke, dass Zink wegen der Regulation des Immunsystems und vieler (auch „Nicht-Schilddrüsen-„) Hormone unverzichtbar ist (siehe oben/Quellen). Allein schon deswegen ist es mir wichtig, meine Versorgung mit dem Spurenelement zu kennen. Besonders, da ich es mit der Mischform „Basedow-Hashimoto“ zu tun habe – da kann es wie oben erwähnt noch eher sein, dass man in einen Mangel gerät. Auch mit „nur“ einem Basedow hätte ich jedoch auf einen guten Zinkstatus geachtet.
Überlege, ob Du deinen Zinkwert beim Arzt prüfen lassen und schauen möchtest, ob Du einen Mangel hast.
Ich selbst supplementiere Zink und achte auf eine zinkreiche Ernährung – allerdings nicht nur wegen meines Basedow/Hashimoto, sondern weil ich als Sportler einen höheren Bedarf habe7. Ansonsten lasse ich sowieso routinemäßig halbjährlich den Nährstoffstatus im Blut messen. Dazu gehört auch Zink. So bin ich immer auf der sicheren Seite.
So viel Zink benötigst Du
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Bedarf im folgenden Bereich:
- Frauen: 7 bis 10 mg täglich (bei Schwangeren: 14 mg)
- Männer: 11 bis 16 mg täglich
Übrigens: Wenn Du gern Getreide, Nüsse oder Hülsenfrüchte verspeist, beachte folgendes: Diese Lebensmittel enthalten viel Phytat und dieses macht es deinem Körper schwerer, Zink aufzunehmen8.
Für mich ist das aber kein Grund, auf die oben genannten Nahrungsmittel zu verzichten. Vor allem nicht auf Nüsse und Hülsenfrüchte! Denn diese enthalten sehr viele gesunde Fette, Proteine und Mikronährstoffe, die der Körper ebenfalls benötigt.
Generell ist Zink aus tierischen Lebensmitteln besser für deinen Körper verwertbar als aus pflanzlichen9.
Kann man Zink überdosieren?
Theoretisch ja. Möglich wird es bei einer längerfristigen hohen Einnahme10. Dann darfst Du mit unangenehmen Folgen wie Übelkeit und Erbrechen rechnen. Aus Expertensicht ist eine Überdosierung rein aus der Ernährung aber praktisch unmöglich. 10

Lebensmittel mit viel Zink
Allein mit meinem Standardfrühstück decke ich bereits einen großen Teil meines Tagesbedarfs an Zink. Dazu gibt es einen extra Beitrag 😉 Es besteht hauptsächlich aus Haferflocken, Haferkleie und einer extra Portion Kakaopulver, mit verschiedenen Nüssen und Kernen als Topping (zum Beispiel Kürbiskerne) und Leinsamen. Ansonsten kannst Du dich beispielsweise an folgende Lebensmittel halten:
- entöltes Kakopulver (ca. 9 mg)
- Kürbiskerne (7 mg)
- Leinsamen (5.5 mg)
- Rindfleisch (bis 5.2 mg)
- Haferflocken (4.3 mg)
Du siehst, es ist gar nicht so schwierig, sich mit dem lebenswichtigen Spurenelement Zink zu versorgen. Dein Immunsystem, dein Hormonhaushalt und deine Schilddrüse werden es Dir danken, wenn Du darauf achtest 🙂
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Bitte beachte: Ich bin keine Ärztin, Heilpraktikerin oder dergleichen, also kein Fachmensch. Alle meine Beiträge basieren auf meinen eigenen Erfahrungswerten und über die Zeit gesammeltem Wissen.
- Vgl. Claudia Schubert, Karina Guttek, Annegret Reinhold, Kurt Grüngreiff und Dirk Reinhold „Der Einfluss des Spurenelements Zink auf das Immunsystem“ unter: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/labmed-2015-0022/html#:~:text=Zink%20beeinflusst%20die%20zellul%C3%A4ren%20und,also%20einem%20sekund%C3%A4ren%20Immundefekt%20vergesellschaftet. (aufgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. „Zink – Biofaktor für Immunsystem, Haut und Hormonsynthese“ unter: https://www.gf-biofaktoren.de/wissenswertes-ueber-biofaktoren/steckbriefe/zink-biofaktor-fuer-immunsystem-haut-und-hormonsynthese/ (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. Kugler,Dr. Hans-Günter: „Schilddrüse und Mikronährstoffmedizin“ unter: https://www.diagnostisches-centrum.de/dcms-stoffwechsel-profil?id=647 (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. „Schilddrüse und Mikronährstoffe“ unter: https://www.diagnostisches-centrum.de/images/PDF-DCMS-News/Patienten_News_Schilddrse_2016.pdf (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. Auerswald, Martin: „Morbus Basedow – Alles Wichtige im Überblick“ unter: https://www.medumio.de/morbus-basedow/ (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. „Morbus Basedow: Therapie unterstützen“ unter: https://www.vitamindoctor.com/gesund-werden/stoffwechsel-hormonsystem/morbus-basedow (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. „Zink und Immunsystem“ unter: https://lauftipps.ch/ernaehrung/zink-und-immunsystem/#:~:text=Zink%20als%20Erg%C3%A4nzung&text=Sportler%20haben%20einen%20viel%20h%C3%B6heren,zus%C3%A4tzlich%20etwa%205%20mg%20Zink. (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Zink“ unter: https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/faq/FAQs-Zink.pdf (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. Rau, Luise: „Zinkhaltige Lebensmittel (Liste): Hier steckt besonders viel von dem Spurenelement“ unter: https://utopia.de/ratgeber/zinkhaltige-lebensmittel-liste-hier-steckt-besonders-viel-von-dem-spurenelement/#:~:text=Tendenziell%20ist%20Zink%20aus%20tierischen,Phytins%C3%A4ure%20(Phytat)%20und%20Oxals%C3%A4ure. (abgerufen am 10.05.2022)
- Vgl. „Zink Überdosierung: Wann wird das Spurenelement schädlich?“ unter: https://www.myfairtrade.com/ratgeber/zink-ueberdosierung.html (abgerufen am 10.05.2022)
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