Wie genau geht das denn nun mit diesem indischen Supersport? Muss ich etwas Spezielles beachten, um mit dem Yoga zu starten? Gibt es Übungen, die ich nicht machen darf? Oder gibt es vielleicht sogar welche, die meinen Basedow besonders positiv beeinflussen?
Falls Du dich fragst, warum Du ausgerechnet Yoga in dein Leben holen solltest: Hier findest Du die Antwort!
Achtung: Sprich bitte jegliche sportliche Aktivität zuerst mit deinem Arzt ab!
Wie Du mit Yoga beginnst
Mein Einstieg war eine ganz stumpfe Youtube-Suche nach Yoga-Workouts. Unter den ersten Ergebnissen war dann eine Einheit von Mady Morrison, bei der ich mich direkt wohlfühlte. Ich bin für meine Homeworkouts auch bei der Dame geblieben. Sie macht erstklassige Workouts, die Videos sind liebevoll gemacht und man kann ihr sehr gut folgen. Nicht zuletzt hat sie eine wahnsinnig angenehme Stimme. Aber genug der Werbung 😉
Fang ruhig erst einmal mit den Anfängerroutinen an. Ich bin eigentlich sehr sportlich, habe durch den Basedow aber an Muskelmasse abgebaut und auch noch mit Herzklopfen zu tun. Wahrscheinlich geht es Dir ähnlich, vielleicht willst Du auch erst mit dem Sport beginnen.
Auf jeden Fall ist es ratsam, Yoga zunächst mittels einfacherer Workouts kennenzulernen. Das besonders Gute an ihnen, weswegen Du sie auch später regelmäßig praktizieren solltest: Durch die gute “Machbarkeit” der Übungen kannst Du tief in diese hineinsinken und in dein Innerstes hineinhören. Das geht besser als bei anstrengenden Asanas (= Figuren), bei denen Du hauptsächlich damit beschäftigt bist, überhaupt Luft zu bekommen.

Starte nicht nur mit Yoga – Mach es zu deiner täglichen Routine
Ich habe mit Yoga angefangen und ganz von selbst weitergemacht, weil ich mich so unglaublich gut damit fühlte. Ich spürte, dass das genau das war, was mein Körper brauchte. Daher fiel es mir total leicht, zweimal täglich Yoga zu praktizieren.
Im besten Falle ist es bei Dir auch so. Falls nicht, ist es auch in Ordnung. Probiere, Yoga in deinen täglichen Tagesablauf zu integrieren – Du kannst nur gewinnen. Wenn Du nicht willst, ist dies auch okay.
Praktiziere, wenn Dir danach ist, wenn dein Körper danach verlangt. Lerne, auf ihn zu hören. Es gibt auch einfach Tage, da hat man keine Lust. Auch das ist okay. Zwinge dich nie auf deine Yogamatte – sei aber mit vollem Herzen dabei, wenn Du dich dafür entscheidest. Schon 5 Minuten am Tag bringen einen großen Nutzen.
Ich habe eine 10- bis 15-minütige Morgenroutine. Wenn ich am gleichen Tag noch anderen Sport mache, entscheide ich mich für eine wohltuende Einheit Yin Yoga, die mich erdet, dehnt und ausgleicht. Eine Wohltat! Ansonsten darf es mit Hatha-Einheiten unterschiedlicher Intensität gern fordernder zugehen.
Gibt es Übungen, die ich nicht machen darf?
Nach meinem derzeitigen Wissenstand nicht. Achte gerade als Anfänger und solange Du noch mit Symptomen zu kämpfen hast, auf weniger stark fordernde Einheiten.
Such gern auch speziell nach Yin-Yoga.
Ein Lehrer oder ein Kurs sind natürlich immer zu empfehlen, denn wenn Du allein übst, kann Dir keiner garantieren, dass das Ganze verletzungsfrei bleibt (Ich hab drauf gepfiffen und monatelang allein geübt – allerdings sehr umsichtig. Es liegt in deiner Macht ;))

Welche Richtung empfiehlst du mir, solange ich noch Symptome habe?
Solange dein Basedow noch (starke) Symptome zeigt wie Herzklopfen, schnelle Erschöpfung, übermäßiges Wärmegefühl/Schwitzen und Gewichtsabnahme, mach auf jeden Fall Yin Yoga. Diese Stilart ist auch in jeder anderen Lebensphase sehr zu empfehlen; bei unseren Symptomen spielt sie aber ganz besonders ihre Stärken aus.
Yin Yoga setzt auf meditative Entspannung und eine tiefe Dehnung des Bindegewebes. Jede Position wird mehrere Minuten gehalten, der Körper dabei komplett entspannt. Du lenkst deine Aufmerksamkeit nach innen und hörst bewusst in dich herein. Das schenkt Dir nicht nur Beweglichkeit, sondern beruhigt auch deinen Geist. Man könnte es schon fast als Meditation bezeichnen.
Wann zusätzlich ein aktiverer Yogastil sinnvoll ist
Da wir bei Morbus Basedow verstärkt Muskelmasse abbauen, ist ein gezieltes Krafttraining extrem sinnvoll. Yoga ist dafür ideal geeignet, im Speziellen das Hatha-Yoga – aber bitte erst, wenn die schlimmsten Symptome sich beruhigt haben. Denn sonst belastest Du nur unnötig dein Herz-Kreislaufsystem. Sprich vorher mit deinem Arzt.
Du weißt sicher, dass so manch eine Yogaeinheit ordentlich einheizen kann. Viele Übungen sind für die Muskeln echt nicht ohne. Ich mache gern täglich eine 30- bis 60-minütige Einheit Hatha-Yoga.

Hier ist es schwierig, eine konkrete Empfehlung zu geben. Schau für’s Erste nach Online-Kursen (hier empfehle ich wieder die gute Mady) und schau, mit welcher Intensität Du dich wohl fühlst.
Aber Achtung: Wohlfühlen heißt nicht Unterforderung! Deine Muskeln dürfen und sollen brennen, ansonsten werden sie nicht ausreichend gekräftigt. Lerne, die Signale deines Körpers zu deuten.
Solltest Du eine Position gar nicht mehr halten können, gib gerne nach. Gib alles was Du kannst – aber 100 % reichen. Überfordere dich nicht, aber fordere dich.
Mit der Zeit lernst Du, deinem Körper zuzuhören und ihm zu vertrauen. Es kann auch gut sein, dass Du heute diese Asana, morgen aber eine ganz andere brauchst. Das ist in Ordnung und genau richtig so.
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Bitte beachte: Ich bin keine Ärztin, Heilpraktikerin oder dergleichen, also kein Fachmensch. Alle meine Beiträge basieren auf meinen eigenen Erfahrungswerten und über die Zeit gesammeltem Wissen.
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