Schon oft wurde ich gefragt, ob es einen Weg gibt, den Morbus Basedow ganz ohne Medikamente vollkommen natürlich zu heilen. Falls Du dich das auch fragst, habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.
Wollen wir mit der schlechten anfangen?
Morbus Basedow kannst Du per Definition nicht heilen.
Zumindest lautet so der allgemeine medizinische Konsens. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handele, könnten lediglich die Symptome in Schach gehalten werden.
Gleichwohl hat der Mediziner und Schilddrüsenexperte Dr. Berndt Rieger sein vielgelesenes Nachschlagewerk „Basedow Healing“ (frei übersetzt „Basedow-Heilung“) nicht umsonst so genannt.
Auch die eindrucksvolle Aussage von Frau Bender in ihrem neuen Buch hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt: „Basedow ist heilbar!“ 1
Daran siehst Du bereits, dass es bei diesem Thema durchaus unterschiedliche Auffassungen gibt!
Mir hat diese Tatsache schon bei meiner damaligen Diagnose Mut gemacht. So oder so, in meinen Augen ist der Basedow nicht das Ende! Warum ich ihm letzten Endes sogar sehr dankbar bin, erfährst Du hier.
Kommen wir schnell zu weiteren guten Nachrichten!
Du kannst den Morbus Basedow „schlafen legen“!
Das nennt sich „Remission“ – die „Zurückbildung von Krankheitssymptomen“ 2.
Auf gut Deutsch heißt das, Du hast in diesem Zustand keine Symptome des Basedow. Und auch keine auffälligen Werte der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie des damit assoziierten TSH.
Bei der Hälfte von uns kann dieser Zustand nach einer Behandlung mit Medikamenten ein Leben lang anhalten und dann ist es ganz so, als ob Du gar nichts hättest3. Klingt gut, oder? Das ist das, was wir Basedowler alle wollen. Wenn Menschen von einer „Heilung“ des Basedow sprechen, ist in den allermeisten Fällen diese sogenannte „Remission“ gemeint.
Remission auf natürlichem Wege?
Hier scheiden sich die Geister und gerade da es um die Gesundheit geht, sind die Gemüter mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen hier schnell erhitzt.
Darum bitte ich dich noch einmal ganz deutlich, zu beachten: Die folgenden Zeilen spiegeln meine Meinung wider. Diese muss nicht mit dem übereinstimmen, was andere Menschen denken.
Ich selbst habe aber am eigenen Leib erfahren, was diese Punkte so alles ausmachen können – im positiven Sinne. Meine persönliche Meinung ist, dass das, was als „natürlicher Weg“ bezeichnet wird, ein für das Erreichen der Remission zwingend notwendiger Teil ist.
„Das Angenehme an der ganzheitlichen Behandlung des Morbus Basedow ist, dass auf schonende Weise vielen Menschen geholfen werden kann. Auch die sanfte Medizin kann durchaus machtvoll sein.“
Vgl. Dr.med. Rieger, Berndt: Basedow Healing. München: mvg Verlag 2021, S.20
Was meine ich damit?

Medikamente: Das gute „Brecheisen“
Medikamente sind aus meiner Sicht ein wichtiger Pfeiler, um dem Basedow gerade und vor allem in der Anfangsphase den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn sind wir mal ehrlich. Die wenigsten von uns haben zu Beginn der Diagnose ein ausgeglichenes Gemüt, das sich in einem Meer aus Glück und Zufriedenheit räkelt.
Kaum einer bringt es zustande, seine Gedanken in geordnete Bahnen zu lenken und einen kühlen Kopf zu bewahren. Und die wenigsten schaffen es in diesem Zustand, bewusst tief durchzuatmen.
Die Realität des frisch Diagnostizierten ist viel eher geprägt von Angst, Unsicherheit, Herzklopfen, Schlaflosigkeit und einer inneren Gehetztheit, die ihn kaum zu Atem kommen lässt. Es gibt ungezählte Erfahrungsberichte, die davon erzählen, nachzulesen auch in Foren und der einschlägigen Fachliteratur4
Reell kann aus meiner Sicht unter diesen Bedingungen keiner von uns einen heilenden Entspannungszustand erreichen – jedenfalls nicht, solange er nicht schon seit Jahrzehnten geübter Yogi ist.
Deshalb die Medikamente.
Ich bezeichne sie als das „Brecheisen“, das dem Basedow seinen ersten Schrecken nimmt. Sie wirken quasi ohne dein Zutun und bekämpfen die Symptome. Wohlgemerkt, die Symptome! Nicht die Ursache.
Heilung ist in der Schulmedizin keine Option
Die sogenannte „Schulmedizin“ ist darauf ausgerichtet, die Symptome zu lindern, verfolgt jedoch ganz offenkundig keine Heilungsabsichten5
Dennoch. Als sich unter den Medikamenten mein Herzschlag beruhigte, fühlte ich mich seit Langem mal wieder wie ein Mensch. Ich konnte wieder atmen. Schlafen. Zu klaren Gedanken kommen. Ich war damals heilfroh, ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Und es war mir in dem Moment sch***egal, ob mit dem Brecheisen oder nicht.
Heute denke ich, dass meine Remission ohne eine zusätzliche ganzheitliche Betrachtung meines Morbus Basedow nicht möglich gewesen wäre. Und mit der Ansicht, dass sich über die medikamentöse Behandlung hinaus noch mehr machen lässt, stehe ich nicht allein da6,7
Die Medikamente waren für mich der Wegbereiter für alle weiteren Schritte und sind auch heute noch meine Versicherung, falls es mal nicht so laufen sollte. Eine Sicherheit, die auf mich beruhigend wirkt – was wiederum auf meine seelische Gesundheit positiv wirkt 🙂
Dauerhafte Remission durch natürliche Verfahren?
Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist. Bei mir aber war eindeutig Stress und ein unvorteilhaft gelebter Alltag (Stichwort Dauerbelastung) das Zünglein an der Waage. Der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Mittlerweile ist auch in medizinischen Kreisen die Tatsache weithin anerkannt, dass Stress einer der potentesten Auslöser für den Morbus Basedow ist. So spricht beispielsweise Dr. med. Berndt Rieger davon, wie wichtig der Faktor „Gelassenheit“ für einen Basedow-Betroffenen ist8.
Zudem scheint ein hoher Jodkonsum ein Faktor zu sein, der sich gewaschen hat9, 10.
Außerdem ist immer häufiger eine schlechte Vitamin- und Mineralstoffversorgung im Gespräch, die im Endeffekt das Immunsystem nicht richtig arbeiten lässt (eine Tatsache, die sich auch in anderen Bereichen niederschlägt als den Basedow – von Infekten bis zum Magengeschwür)11
Allen voran Vitamin D. Ich selbst supplementiere Zink, einen Vitamin B-Komplex, Magnesium, Vitamin D und Vitamin K2. Außerdem esse ich gern Paranüsse für eine gute Selenversorgung – und weil es schmeckt 😉 Eine halbjährliche Blutkontrolle zeigt mir, dass ich so immer auf der sicheren Seite bin.

Natürliche Mittel zur Unterstützung …
Ich selbst habe zwar an die Kraft meines Irenats (ein Thyreostatikum wie es auch beispielsweise Thiamazol ist) geglaubt, den Basedow „mit sanftem Zwang“ in Schach zu halten. Gleichzeitig aber war ich mir bewusst, dass dies für mich nicht die endgültige Lösung sein konnte.
Denn weder wollte ich dauerhaft auf Medikamente angewiesen sein (was nach den Erkenntnissen einiger Wissenschaftler sogar möglich wäre), noch wollte ich ein so wichtiges Organ wie die Schilddrüse dauerhaft zerstören – ob nun mittels OP oder Radiojodtherapie.
Was mir blieb, war die Notwendigkeit, meine Lebensführung radikal zu ändern. Nachlesen kannst Du dies in meinen beiden Artikeln „Mein Weg in die Remission – Teil 1“ sowie „Teil 2„.
Du wirst viel über Yoga, Meditation und Terminstreichungen lesen. Klingt esoterisch und ineffizient? Dann denkst Du genauso wie ich damals 😉
Aber glaube mir. Es lohnt sich in meinen Augen, alternativen Verfahren zusätzlich zur Schulmedizin eine Chance zu geben.
Alternative Methoden sind viel im Gespräch
Laut Autoren wie Marion Bender (die ihren Morbus Basedow erfolgreich im Griff hat) ist es besonders das eigene Verständnis für die Krankheit, die dahingehende Eigeninitiative und die Bereitschaft sich auch alternativen Heilmethoden zu öffnen der Schlüssel, erfolgreich aus dem Basedow herauszukommen12
Ich habe es am eigenen Leib besonders während der Meditation gespürt. Das Gefühl, wenn der Lärm im Kopf schweigt, ist erleichternd. Ebenso wie das Erlebnis, den Herzschlag mit Konzentration und ruhiger Atmung bewusst zu verlangsamen.
Das Beeindruckende an dieser Herangehensweise ist: Du nimmst das Zepter in die Hand. Statt ohnmächtig auf die Wirkung der Medikamente vertrauen zu müssen, darfst Du selbst ebenfalls für deine Gesundheit aktiv werden.
Ich war so stolz und glücklich zu sehen, wie sich meine Blutwerte unter der Medikamentenreduktion trotzdem immer weiter verbessern. Ganz abgesehen von dem neuen, positiven Lebensgefühl, das sich dank meiner neuen inneren Haltung einstellte. Und natürlich dank des endlich auf meine wirklichen Bedürfnisse angepassten Alltags. Es gehörte für mich schon einiges dazu mir einzugestehen, dass mein Körper und meine Seele ihre Pausen brauchen.
Und mein Körper hat irgendwann reagiert.
Wäre ich ein anderer Mensch gewesen, hätte es auch länger oder weniger lange dauern können. Je nach Mentalität, Physiologie, äußeren Umständen und Schwere der Krankheit hat jeder von uns andere Voraussetzungen.
Irgendwann – genau genommen ziemlich schnell, denn es hatte nur wenige Monate gebraucht – war ich dann offiziell in Remission.
… bis in der Remission nur noch natürliche Methoden bleiben
In der Remission nimmst Du keine Medikamente mehr. Warum? Weil dich das in eine Schilddrüsenunterfunktion treiben würde. Deshalb werden die Pillen und Tröpfchen abgesetzt. Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss, dass dieser Pfeiler zur Kontrolle des Basedow wegfällt.
Was bleibt, sind die natürlichen Methoden.
Sie sind meines Erachtens diejenigen Maßnahmen, die den Zustand der Remission erhalten. Deshalb spreche ich auch von einem „dauerhaft schlafenden Basedow durch natürliche Methoden“. Denn Thyreostatika kannst Du – wie oben bereits erwähnt – bei dieser Autoimmunerkrankung nicht präventiv nehmen. Du hast gar keine andere Chance als den natürlichen Weg.
Deshalb war es mir so immens wichtig, die guten Angewohnheiten beizubehalten, die ich mir während der medikamentösen Behandlung angeeignet hatte.
Ich schreibe nur selten etwas auf diesem Blog fett, aber ich muss es einfach betonen. Warum hätte sich auch dauerhaft etwas hätte bessern sollen, wenn ich nach der Behandlung weitergemacht hätte wie vor dem Krankheitsausbruch?
Wenn ein Mensch in alte Muster zurückfällt, holt er sich unter Umständen genau die Faktoren zurück ins Leben, die einen Beitrag zum Ausbruch seiner Krankheit geleistet haben. Und schwupps, sind die Symptome wieder da.

Wachhund Morbus Basedow
Ich sehe meinen Basedow als Wächter meiner gesunden Lebensführung. Als zotteligen Wachhund, der anschlägt, sobald er einen finsteren Schatten um das Haus meiner Seele schleichen sieht.
Laut gängiger Meinung verschwindet der Morbus Basedow selbst nie – wobei wie gesagt einige Experten dies anzweifeln (siehe oben). Somit wäre er immer bereit, Dir mit spitzen Zähnen zu zeigen, wenn Du dich selbst vernachlässigst. Das kann echt unbequem sein, ist in meinen Augen auf die Dauer aber sogar ein Geschenk.
Also: Sei liebevoll zu Dir. Traue dich wirklich, die Sachen zu ändern, die deinem Leben schaden – auch ganz unabhängig vom Basedow. Besonders und vor allem dann, wenn es schwer ist. So sagt beispielsweise auch Dr. med. Rieger, dass der Basedow besonders gern „nach der Formung der Erwachsenenpersönlichkeit“ auftritt. In diesem Zusammenhang betont er, dass in diesem Rahmen eine „eine seelische Krise auftreten“ kann, „die in einem Basedow mündet und über die Erfahrung dieser Krankheit aufgelöst und überwunden werden kann„13.
Ich denke da auch an solch radikale Schritte wie den Wechsel eines nervenaufreibenden Jobs oder die Trennung von einem (körperlich oder emotional) gewalttätigen Partner, wobei das natürlich jeder für sich entscheiden muss.
Hol Dir unbedingt Hilfe, falls Du es zwar willst, aber allein nicht schaffst.
Meine Seele und damit auch meine Gesundheit haben es mir gedankt. Und mein Wachhund Basedow schnarcht jetzt friedlich in seinem Körbchen 😉
Dir hilft dieser Blog und Du möchtest der(die) Erste sein, die(der) von den neuesten Artikeln erfährt? Dann werde „Basedow und Ich“-Fan auf Facebook! 🙂
Oder schau auf dem neuen Instagramauftritt vorbei 🙂
Gern kannst du mich auch unterstützen, damit ich diesen Blog weiter pflegen und online halten kann. Klick einfach hier 🙂
Bitte beachte: Ich bin keine Ärztin, Heilpraktikerin oder dergleichen, also kein Fachmensch. Alle meine Beiträge basieren auf meinen eigenen Erfahrungswerten und über die Zeit gesammeltem Wissen.
Quellen
- Vgl. Bender, Marion: Morbus Basedow – Alternativ behandeln und die Schilddrüse erhalten, Deutschland: Independently Published, 2020, S. 52., ISBN: 979-8664968927
- Vgl. Bender, Marion: Morbus Basedow – Alternativ behandeln und die Schilddrüse erhalten, Deutschland: Independently Published, 2020, S. 263., ISBN: 979-8664968927
- Vgl. Kahle, Charly: „Morbus Basedow“ unter: https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/morbus-basedow (abgerufen am 02.03.2022)
- Vgl. Dr. med. Rieger, Berndt: Basedow Healing, München: mvg Verlag, 2021, S.55-56
- Vgl. Bender, Marion: Morbus Basedow – Alternativ behandeln und die Schilddrüse erhalten, Deutschland: Independently Published, 2020, S. 42., ISBN: 979-8664968927
- Vgl. Bender, Marion: Morbus Basedow – Alternativ behandeln und die Schilddrüse erhalten, Deutschland: Independently Published, 2020, ab S. 87., ISBN: 979-8664968927
- Vgl. Dr. med. Rieger, Berndt: Basedow Healing, München: mvg Verlag, 2021, ab S. 87
- Vgl. Dr. med. Rieger, Berndt: Basedow Healing, München: mvg Verlag, 2021, ab S. 160
- Vgl. Dr. med. Rieger, Berndt: Basedow Healing, München: mvg Verlag, 2021, S.87
- Vgl. Bender, Marion: Morbus Basedow – Alternativ behandeln und die Schilddrüse erhalten, Deutschland: Independently Published, 2020, S. 101., ISBN: 979-8664968927
- Vgl. Bender, Marion: Morbus Basedow – Alternativ behandeln und die Schilddrüse erhalten, Deutschland: Independently Published, 2020, S. 134., ISBN: 979-8664968927
- Vgl. Bender, Marion: Morbus Basedow – Alternativ behandeln und die Schilddrüse erhalten, Deutschland: Independently Published, 2020, S. 43., ISBN: 979-8664968927
- Vgl. Dr. med. Rieger, Berndt: Basedow Healing, München: mvg Verlag, 2021, ab S. 28
Hallo ☺️
Schön das ich auf deine Seite gestoßen bin, denn ich durchlebe gerade auch die volle Breitseite des Basedows.
Thiamazol ist auch für mich keine Dauerlösung und befinde mich auch auf dem Stand, die Lösung zur Besserung liegt in Einem selbst. Deine Erfahrungen helfen mir sehr und werde ich berücksichtigen🤗
Ich glaube fest daran das ich es auch an den Punkt schaffe, an dem es zum „Ruhen“ kommt…Auch wenn ich es mir derzeit noch schwer vorstellen kann.
Liebe Grüße, Nadja
Liebe Nadja, danke für deine lieben Worte 🙂 Basedow ist eine langwierige Angelegenheit und ich wünsche dir von Herzen, dass es dir ganz bald wieder besser geht. Für mich war die Diagnose damals wie ein Schlag ins Gesicht und ich bin zunächst in ein ordentliches Loch gefallen. Aber es ist alles wieder gut geworden 🙂
Liebe Grüße,
Caro