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Morbus Basedow = arbeitsunfähig?

Werde ich durch meinen Morbus Basedow arbeitsunfähig? Oder geht es irgendwann weiter? Wie lange werde ich krankgeschrieben sein?

Das sind Fragen, die sehr viele von uns Basedowlern umtreiben, wenn sie ihre Diagnose erhalten. Vor allem, wenn sie einen schweren Verlauf haben. Dann nämlich fühlt es sich an, als könntest Du nie wieder in dein normales Berufsleben zurückkehren. Doch ich kann Dir die Angst nehmen!

Krankschreibung – Wie lange?

Zuallererst einmal: Du wirst deinen Beruf wahrscheinlich ganz normal weiter ausüben können, denn der Basedow lässt sich entweder mit Medikamenten oder mit einer „endgültigen Lösung“ (OP oder Radiojodtherapie) behandeln. Also erstmal keine Sorge. So weit, so gut.

Allerdings musst Du damit rechnen, zunächst für eine mehr oder weniger lange Zeit krankgeschrieben zu werden. Und das ist in meinen Augen auch gut und richtig so.

Ich selbst war mit meinem recht fiesen Basedow und einer schwierigen Medikamenteneinstellung viele Monate lang „weg vom Fenster“.

Die Dauer der Krankschreibung richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf deines Basedow. Ganz selten gibt es gar keine Bescheinigung, aber dies ist meines Wissens nach nur bei Zufallsdiagnosen der Fall, die noch gar keine Symptome hervorgerufen haben (meistens wird das Ganze dann im Verlauf einer Routineuntersuchung festgestellt).

Meistens reicht die Spanne von mindestens 2 Wochen bis mehreren Monaten. Es kann also sein, dass Du recht lange aus dem Verkehr gezogen wirst. Falls dein Arzt dies tut, bitte nimm seine Meinung sehr ernst und kürze die Genesungszeit nicht aus einem falschen Pflichtgefühl heraus ab. Wenn Du deswegen einen Rückfall erleidest, hilft das deiner Firma auch nicht weiter. Und am allerwenigsten Dir.

Angst vor der Berufsunfähigkeit?

Brauchst Du meiner Meinung nach nicht haben.

Selbst im Worst-Case-Szenario gäbe es doch ein Happy End, zumindest vergleichsweise. Denn wenn die Medikamente nicht die gewünschte Wirkung erzielen, kann die Schilddrüse entweder operativ entfernt oder per Radiojodtherapie außer Funktion gesetzt werden. Das ist zwar alles andere als schön und optimal, aber Du kannst dich damit zumindest arrangieren. Dann nämlich nimmst Du Tabletten als Hormonersatz (da die Schilddrüse dann ja nichts mehr produzieren kann) und hast ansonsten ein völlig normales Leben.

Kennst Du jemanden mit Hashimoto, der Tabletten nimmt? Das ist am Ende quasi das Gleiche, denn diese Tabletten sind ein Hormonersatz, da die Schilddrüse bei Hashi-Patienten zu wenig produziert1. Nach einer OP oder RJT kommt der Betroffene in eine ähnliche Situation, da das hormonproduzierende Gewebe ganz oder teilweise entfernt wurde und daher u.U. zu wenig Hormone produziert werden. Diese werden dann ebenfalls substituiert2.

Zurück ins Berufsleben

… geht es also mit ziemlicher Sicherheit.

Mein Tipp: Achte vor allem in der ersten Zeit darauf, dich nicht gleich mit voller Wucht hineinzustürzen. Fang ggf. erstmal mit der Hälfte der Stunden an und arbeite dich dann zu deinem normalen Pensum hoch.

Plane feste Pausen ein. Am besten alle 40 bis 60 Minuten. Mach das bitte wirklich! Ich weiß wie es ist, wenn man gerade im Flow steckt. Da darfst Du dann auch kurz überziehen. Aber lerne, auf dich und deine Bedürfnisse zu hören. Denke immer daran: Pausen sind keine „faule Zeit“, im Gegenteil. Richtig genutzt, machen sie dich sogar noch leistungsfähiger. Eine Win-Win-Situation.

Außerdem hilft es mir seit dem Ausbruch der Krankheit bis heute, ein tägliches Erfolgsjournal zu führen. Wenn es mir schlecht geht oder ich mich an einem Tag unproduktiv fühle, brauche ich nur in dieses Büchlein zu schauen. Schon geht es meiner Seele besser. Es ist unglaublich, wie viel wir von dem vergessen, was wir täglich so leisten. Festgehalten auf Papier, kommt da ein mega Berg zusammen. Ein Berg, auf den Du stolz sein darfst.

Diese Maßnahmen können natürlich keine Garantie dafür sein, dass der Basedow nie zurückkehrt, Du schneller genest, etc. Ganz klar. Aber ich finde, jeder Schritt der deinen Körper und deine Seele entlastet, ist ein guter Schritt.

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Bitte beachte: Ich bin keine Ärztin, Heilpraktikerin oder dergleichen, also kein Fachmensch. Alle meine Beiträge basieren auf meinen eigenen Erfahrungswerten und über die Zeit gesammeltem Wissen.

  1. Vgl. „Wie läuft die Therapie bei Hashimoto ab?“ unter: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/autoimmunerkrankungen/hashimoto-thyreoiditis-entzuendete-schilddruese-734181-mehrseiter-4-therapie.html#:~:text=Therapie-,L%2DThyroxin,zu%20T3%20(Trijodthyronin)%20umgewandelt. (abgerufen am 09.05.2022)
  2. Vgl. „WELCHE RELEVANZ BESITZT DER TSH-WERT NACH DER KOMPLETTEN ENTFERNUNG DER SCHILDDRÜSE?“ unter: https://www.forum-schilddruese.de/service/schilddruese-news/schilddruese-news-2018/news-2018-06#:~:text=Nach%20einer%20Schilddr%C3%BCsenoperation%20kann%20eine,Thyroxin%2C%20Tetrajodthyronin)%20erfolgen%20muss. (abgerufen am 09.05.2022)
Published inBehandlungFakten und Wissen

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