Tatsächlich betrifft der Basedow hauptsächlich Frauen1,2. Dabei tritt er besonders häufig in einem Alter nach 35 auf.
Hast Du dich auch schon gefragt, warum das so ist? Ich mich auch. Hier kommen meine Hypothesen dazu! Bitte verzeih mir, dass sie total unwissenschaftlich sind. Es sind meine Gedanken und die sind auch ein wenig von meinem Biostudium beeinflusst 😉
Der starke weibliche Körper
Ich denke, es gibt einen Zusammenhang mit der Tatsache, dass Frauen häufiger von Autoimmunkrankheiten betroffen sind, wie auch der Basedow eine ist3,5. Unfair, dass wir so viel abkriegen? Ich erkläre es mir mit einem biologischen Grund: und zwar dem Kinderkriegen!
Der weibliche Körper muss besonders stark sein, da die Natur ihm die Aufgabe gegeben hat, Leben zu schenken. Während für Männer die Fortpflanzung in wenigen Minuten erledigt ist, hat der weibliche Körper damit monatelang zu tun: Austragen, Geburt und Stillen sind nur drei von vielen Punkten. (Was die Pflege nach der Geburt angeht, kommt es natürlich darauf an, inwieweit der Vater beteiligt ist. Wir wissen alle wie unterschiedlich das sein kann – aber auch, dass es meistens noch immer die Mutter ist, die das Kind versorgt).
Die ganze Angelegenheit ist bei Frauen also wesentlich aufwändiger und komplexer. Unser Körper stellt sich einem neuen Leben zur Verfügung stellt, um es monatelang wachsen zu lassen. Das benötigt riesige Mengen an Energie und damit natürlich eine besondere Widerstandskraft. Im Zweifelsfall muss er nicht nur sich selbst, sondern auch das heranwachsende Leben vor Krankheitserregern schützen5.
Zudem kann das Kind nur dann überleben, wenn auch der mütterliche Körper überlebt. Und je besser es diesem geht, desto besser geht es auch dem Sprössling.
Klingt soweit nachvollziehbar, oder?
… und sein übermotiviertes Immunsystem
Genauso verständlich finde ich es daher, dass das Immunsystem eines weiblichen Körpers vor besondere Herausforderungen gestellt wird. Es ist dadurch in meinen Augen einfach ganz besonders auf der Hut.
Es ist aggressiver4.

Wir kennen das doch alle. Männer werden in der Regel häufiger von Infekten, bakteriellen und viralen Erkrankungen heimgesucht4. Und sie jammern auch wesentlich mehr 😉
Wir Frauen sind da robuster. Und wir haben tatsächlich auch ein nachweislich anderes Schmerzempfinden4, aber das nur am Rande.
Der Grund dürfte das aggressive weibliche Immunsystem sein. Dies hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Unser „Streber“-Immunsystem ist derart vorsichtig, dass es schnell auch eigene Körperzellen als den Feind ansieht5. Man könnte auch sagen, es bildet sich die Feinde vor lauter Angst ein. So wie es manchmal in Filmen dargestellt wird, wenn jemand einen Freund ansieht und dieser sich dann vor seinem geistigen Auge in etwas anderes verwandelt. Zum Beispiel in einen fetten Burger, weil der Betrachtende ausgehungert ist.
Du weißt, worauf ich hinauswill.
Autoimmunerkrankungen sind die Folge
Was passiert also? Das weibliche Immunsystem bläst zum Angriff! Dies äußert sich dann in Autoimmunkrankheiten unterschiedlichster Form: Rheuma, wenn die Fata Morganas in den Gelenken sitzen. Multiple Sklerose, wenn sie im Gehirn sind. Oder eben Basedow oder Hashimoto, wenn die Schilddrüsenzellen für das Immunsystem komisch aussehen.
Tja, das ist meiner Meinung nach der Grund, warum so häufig Frauen vom Basedow betroffen sind. Bei diesem kommt auch noch hinzu, dass erlaut Statistik auch am weitaus häufigsten bei Frauen im gebarfähigen Alter auftritt (und dann auch noch besonders gerne in der frühen Schwangerschaft)6, was meine These stützen würde.
Was denkst du dazu? Sind meine Gedanken völliger Blödsinn oder findest Du sie nachvollziehbar? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
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Bitte beachte: Ich bin keine Ärztin, Heilpraktikerin oder dergleichen, also kein Fachmensch. Alle meine Beiträge basieren auf meinen eigenen Erfahrungswerten und über die Zeit gesammeltem Wissen.
- Vgl. Heufelder, E.; Hofbauer, C.; Hörmann, Rudolf: „Morbus Basedow: Neuester Stand zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie“ unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/3510/Morbus-Basedow-Neuester-Stand-zur-Pathogenese-Diagnostik-und-Therapie (abgerufen am 28.04.2022)
- Vgl. Dr. med. Rieger, Berndt: Basedow Healing, München: mvg Verlag, 2021, S.63
- Vgl. Schuster, Nicole: „Unterschiede in der Immunantwort“ unter: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/unterschiede-in-der-immunantwort-119060/#:~:text=Das%20weibliche%20und%20das%20m%C3%A4nnliche,und%20reagieren%20st%C3%A4rker%20auf%20Impfstoffe. (abgerufen am 28.04.2022)
- Vgl. „Infektionen: „Männergrippe“ ist kein Mythos“ unter: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Infektionen-Maennergrippe-ist-kein-Mythos,immunsystem106.html (abgerufen am 28.04.2022)
- Vgl. Scheck, Nico: „Covid-19 für Männer tödlicher als für Frauen – das ist der Grund“ unter: https://www.fr.de/wissen/corona-infektion-covid-19-erkrankung-maenner-toedlich-frauen-studie-rki-unterschied-gesundheit-91276043.html (abgerufen am 28.04.2022)
- Vgl. Fischli, Stefan: „Hyperthyreose bei jungen Frauen“ unter: https://www.rosenfluh.ch/media/2016/03/Hyperthyreose-bei-jungen-Frauen.pdf (abgerufen am 28.04.2022)
Tatsächlich glaube ich das auch, bei mir wurde es ausgelöst beim abstillen meines Sohnes.
Ich hoffe, die Symptome waren nicht zu schlimm und dass jetzt alles wieder im Lot ist!