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Basedow-freundliche Rezepte

Gerade kurz nach der Diagnose des Basedow fragen sich viele Menschen, was sie denn nun überhaupt essen sollen. Gibt es irgendwo Rezepte, die alle Aspekte in der Ernährung des Basedow berücksichtigen? In aller Regel hat der Arzt nämlich geraten, Abstand von jodhaltigen Lebensmitteln zu nehmen. So auch meiner.

Die Umstellung fiel mir gerade in der ersten Zeit nicht leicht. Ich wollte so wenig Jod wie möglich zu mir nehmen, um meiner Schilddrüse keine Bausteine für die Hormonproduktion zu liefern. Daher achtete ich ganz besonders streng auf den Jodgehalt in Lebensmitteln.

Heute zeige ich Dir einen typischen kulinarischen Basedow-Tag, wie er wenige Tage nach meiner Diagnose aussah. Und obwohl meine Schilddrüse inzwischen schon wieder ganz normal arbeitet, esse ich all diese leckeren Gerichte immer noch regelmäßig. Wer weiß, vielleicht ist auch eins für dich dabei?

Worauf es ankommt

Meine Basedow-Rezepte folgen alle ein paar wichtigen Grundsätzen. Bitte beachte: Bei Milchprodukten, Eiern und Fleisch habe ich immer darauf geachtet, dass diese aus folgenden Ländern stammen:

  • Irland
  • Griechenland
  • Niederlande

Denn hier wird dem Tierfutter meines Wissens nach kein Jod zugesetzt – dies ist in anderen Ländern Europas hingegen gang und gäbe! Das Problem: Das Jod aus dem Futter wandert zum Teil auch in die tierischen Erzeugnisse, die wir dann essen.

Meistens habe ich gefunden:

  • Butter: aus Irland
  • Molkereiprodukte: Irland und Griechenland
  • Eier: Niederlande
  • Fleisch ist immer etwas schwieriger, da man zu 90 % nur Fleisch aus Deutschland/Frankreich findet. Meine Lösung: Wildfleisch!

Da ich selbst lange gesucht habe, kommen hier einige Produktvorschläge. Ich will keine Werbung machen – das Ganze hat einfach einen praktischen Charakter.

  • Butter und Käse: Kerrygold
  • Feta (light): Salakis
  • Eier: Kaufland hat häufig Bio-Eier mit NL-Aufdruck. Immer in die Packung schauen!

Alle meine Rezepte arbeiten mit vorrangig frischen Lebensmitteln, die so wenig wie möglich verarbeitet sind (So esse ich zum Beispiel seit Ewigkeiten keine weißen Nudeln mehr. Ganz und gar lässt sich das allerdings nicht immer vermeiden – zum Beispiel bei Pflanzenmilch). Obst oder Gemüse sind immer anteilig enthalten, ebenso hochwertige Proteine, Fette und Kohlenhydrate. Und ganz wichtig: So wenig Jod wie nur irgend möglich!

Jedem Rezept habe ich eine Zubereitungszeit beigefügt. So lange brauche ich selbst in etwa – es kommt natürlich immer drauf an, wie routiniert Du in der Küche und mit dem Schnippeln bist. Plane am Anfang gern die eine oder andere Minute mehr ein. Du wirst ganz schnell ein Gefühl dafür bekommen und flinker werden.

Hier ein Beispiel: Wenn es richtig (!) schnell gehen muss und ich das Rezept für’s Porridge unten mit Hafer mache, brauche ich dafür (inklusive Schnippeln und Apfel anschwitzen) sogar nur 5 min. Es ist mit der Zubereitungszeit also wirklich so: Es kommt total drauf an 😉

Und noch etwas: Ich bin kein besonders guter Essen-Fotograf, bitte hab Nachsicht mit mir! Ich werde noch bessere Bilder hinbekommen und diese hier ersetzen. Es sollten nur schon einmal Bilder drin sein, damit Du einen Eindruck vom fertigen Gericht bekommst 🙂

Los geht’s!

Frühstück: Warmer Hirseporridge mit Zimtapfel

Basedow Rezepte

Das Hirseporridge ist ein sättigendes, vollwertiges und unglaublich befriedigendes Powerfrühstück. Ein Vorzeige-Basedow-Rezept! Und total einfach zu machen!

Zutaten

  • 60 g Hirse (Du findest keine Hirse? Kein Problem! Quinoa oder Vollkornreis eignen sich ebenso (die lassen sich genauso kochen wie Hirse). Oder einfach Haferflocken! Die sind sogar noch schneller fertig!)
  • 500 ml Pflanzenmilch ohne Jodzusatz
  • ein großer Apfel (am besten eine säuerliche Sorte wie Boskop, es schmeckt aber auch jeder andere)
  • 10 g Butter (irische) oder ein geschmacksneutrales Pflanzenöl
  • Zimt (Ceylon, kein Cassia – Cassia ist „unechter“ Zimt und in größeren Mengen gesundheitsschädigend)
  • Xylit oder ein anderes Süßungsmittel deiner Wahl, Menge nach Belieben

Zubereitungszeit

  • mit Hirse: ca. 25 min
  • mit Hafer: ca. 10 bis 15 min

Zubereitung

Die Goldhirse mit der Milch in einem Topf sprudelnd aufkochen, danach auf kleinster Flamme etwa 20 min köcheln lassen. Dabei ab und zu umrühren.

Du nimmst Haferflocken? Dann gehts noch viel einfacher! Fülle die Haferflocken in eine Schüssel, schmeiß‘ den Wasserkocher an und gieße die Flocken mit soviel kochendem Wasser auf, bis diese leicht bedeckt sind. Umrühren, fertig!

Wenn du möchtest, kannst Du statt der Milch auch 500 ml Wasser verwenden. Wenn die Hirse fertig ist, kannst Du sie dann mit kalter (lecker im Sommer) oder warmer Milch auffüllen. So hast du insgesamt etwas weniger Kalorien und kannst die „Dickflüssigkeit“ des Breis prima anpassen 🙂

Den Apfel in mundgerechte Stücke schneiden und die Butter in einer Pfanne schmelzen. Apfelstückchen hinzugeben und bei mittlerer Hitze anschwitzen, bis sie etwas weich geworden sind. Hier kannst Du super steuern, wie gar du den Apfel gern hättest. Wer ihn härter mag, schwenkt ihn nur für eine Minute in der Butter. Soll er weicher sein, lässt Du ihn entsprechend länger in der Pfanne und prüfst ab und zu, ob er schon die richtige Konsistenz erreicht hat.

Nebenher kannst Du den Hirsebrei süßen – je nachdem, wie süß Du es magst 😉 Ich schwöre seit Jahren auf Xylit/Birkenzucker wegen seiner wenigen Kalorien und der Zahnfreundlichkeit. Außerdem lässt er deinen Insulinspiegel nicht so nach oben schnellen wie normaler Zucker. Aber auch Honig oder Agavendicksaft schmecken nicht nur lecker, sondern geben deinem Frühstück noch ein ganz besonderes Aroma.

Den fertigen Brei in eine Schüssel füllen, Apfel dazu et voila! Lass es dir schmecken. Auch ein Teelöffel reines Kakaopulver, untergerührt, schmeckt einfach himmlisch.

Wenn Du dein Frühstück noch weiter pimpen möchtest, eignen sich zum Beispiel ganz wunderbar:

  • gebratene Bananenhälften
  • ein Esslöffel Erdnussbutter (am liebsten 100 %-ige)
  • Nüsse, gehackt, geraspelt, vielleicht gemeinsam mit dem Apfel in der Pfanne geschwenkt
  • Cranberries
  • Blaubeeren
  • Erdbeeren
  • Birnen
  • geraspelte, schwarze Schokolade
  • Kakaonibs
  • und alles, was Dir noch so schmeckt! Mit Obst liegst Du zum Beispiel garantiert immer richtig.

Mittagessen: Knuspertofu-Pilzpfanne mit Vollkornnudeln

Basedow Rezepte

Vollwertig, sättigend, lecker und voller gesunder Mineralien und Proteine – das ist die Knuspertofu-Pfanne!

Zutaten

Für den Tofu:

  • 200 g Tofu (normalerweise so ein „Block“)
  • 4 Esslöffel Olivenöl
  • Basilikum
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Salz und Pfeffer
  • wenn du magst, ein Spritzer Zitronen- oder Limettensaft
  • etwas Mehl (ein Esslöffel ungefähr)

… und für den Rest:

  • 100 bis 150 g Vollkornnudeln, am liebsten Dinkel
  • 300 bis 500 g Champignons, auch jede andere Pilzsorte wie Austernsaitlinge oder Pfifferlinge
  • ein bis zwei Stangen Lauchzwiebeln
  • 15 bis 20 g Butter (irische) oder ein schönes Pflanzenöl

Zubereitungszeit

  • Tofu marinieren: ca. 2 bis 10 h
  • eigentliche Zubereitung: ca. 15 bis 25 min

Zubereitung

Den Tofu einlegen! Mindestens 2 Stunden, schöner ist über Nacht.

Dafür das Olivenöl mit den Gewürzen mischen. Spiele ruhig ein wenig mit den Anteilen Basilikum, Thymian, Rosmarin, Salz und Pfeffer. Keine Angst, Du kannst nichts falsch machen. Falls zu wenig Salz dran sein sollte, würzt Du einfach beim Braten nach 😉

Den Tofu in 2 bis 4 Blättern Küchenkrepp richtig schön trockenpressen. Das ist wichtig, damit er die Marinade gut aufnimmt.

Anschließend schneidest Du den Tofu in kleine Würfel. Fülle ihn gemeinsam mit der Marinade in ein Gefäß (Schüssel, Messbecher, … ich habe sogar schonmal eine kleine Auflaufform genommen^^), rühre ordentlich durch und stelle das Ganze abgedeckt in den Kühlschrank.

2 Stunden später oder am nächsten Tag putzt Du die Pilze und schneidest sie in Scheiben. Lass die Butter in der Pfanne schön heiß werden, bis sie Blasen schlägt und füge die Pilze hinzu. Die lässt Du auf mittlerer Flamme braten, bis sie schön braun sind. Das dauert ein wenig, da Pilze beim Braten auch viel Wasser entlassen.

Pilze aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Den Tofu mit ganz wenig Mehl bestäuben, durchrühren und in die Pfanne geben. Genau wie die Pilze knusprig braten, bis sie schön braun sind. (Falls Marinade übrig geblieben ist, diese einfach mitbraten.) Die Pilze wieder zum Tofu geben, vermengen und auf kleinste Flamme schalten.

In der Zwischenzeit kannst Du schonmal die Nudeln in Salzwasser nach Packungsanweisung kochen.

Die Lauchzwiebeln waschen und in feine Ringe schneiden. Möchtest Du sie gern etwas „angegart“ haben? Dann schwenke sie für 2 bis 3 Minuten mit dem Tofu und den Pilzen in der Pfanne. Ansonsten gibst Du sie beim Anrichten auf das fertige Gericht!

Pilze und Tofu probieren und nach Geschmack salzen und pfeffern. Auch eine Prise Knoblauch passt gut!

Zu guter Letzt die Nudeln auf einen Teller oder in eine Schüssel füllen, Tofu und Pilze oben drauf und mit den Lauchzwiebeln garnieren.

Dazu passt übrigens wunderbar ein schönes Spiegelei! Guten Appetit 🙂

Abendessen: Weiße Bohnen-Pfännchen mit frischem Spinat

Weiße Bohnen – meine Lieblingsbohnen! Sie haben einen wunderbar zarten Geschmack und lassen sich so vielfältig zubereiten! Dieses Rezept schmeckt super lecker und versorgt dich mit Proteinen, Vitalstoffen, guten Fetten und guten Kohlenhydraten. Und es geht super schnell! Du kannst übrigens genauso gut Kidneybohnen oder Kichererbsen nehmen.

Zutaten

  • 1 Dose Bohnen (Abtropfgewicht um die 500 g, also die großen Dosen. Wenn Du weißt, dass Du nicht so viel schaffst, kannst Du natürlich auch eine kleinere Größe wählen ;))
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Packung Babyspinat (Verschiedene Salatsorten funktionieren auch, zum Beispiel Rucola. Auch Bärlauch ist super! Probiere dich ruhig aus. Hauptsache etwas Grünes :))
  • 1 Zwiebel
  • 200 g gekochte Kartoffeln vom Vortag (ansonsten einfach vor Zubereitung dieses Rezeptes schnell kochen)
  • als Topping: Feta (evtl Light) oder Spiegelei

Zubereitungszeit

  • ca. 15 bis 20 min

Zubereitung

Das Olivenöl in eine beschichtete Pfanne geben und auf mittlerer Stufe erhitzen. Die Kartoffeln in Scheiben schneiden und braten, wie sie leicht angebräunt sind. Zwei Prisen Salz draufgeben.

Die Zwiebel häuten, fein würfeln und zu den Kartoffeln geben. 2 bis 3 Minuten mitbraten.

Die Bohnen in einem Küchensieb abtropfen und gründlich abspülen, um die Reste der „Einlegeflüssigkeit“ zu entfernen. Zu den Kartoffeln geben und gut mischen (nimm erstmal die Hälfte oder dreiviertel der Bohnen und schau, ob dir das von der Menge her reicht). Etwa 5 min braten. Immer schön aufpassen, dass nichts anbrennt 😉

In der Zwischenzeit kannst Du den Spinat waschen und putzen, falls es daran etwas zu putzen gibt.

Nach Ablauf der 5 min gibst Du diesen dann mit zu den Bohnen und Kartoffeln. Reduziere die Hitze und mische alles gut durch.

Jetzt darfst Du noch salzen und pfeffern, wie es Dir schmeckt (ich mag ja gerne besonders viel Pfeffer).

Als Topping passt Fetakäse (eventuell in der Light-Variante), einfach oben draufgekrümelt. Auch ein Spiegelei passt super. Oder zwei. Oder drei 😀

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Published inErnährungRezepte

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