Du bist in der Remission? Herzlichen Glückwunsch! Dein Basedow ruht und dein Leben verläuft wieder in „normalen“ Bahnen. Das war ja auch ein ganz schöner Weg bis hierhin. Damit das bei mir auch so bleibt, habe ich so einige Maßnahmen. Denn verschwunden ist der Basedow nach medizinischem Konsens nicht1. Er schlummert nur – bereit, erneut bescheid zu geben, wenn ich mich zu wenig um mich kümmere.
1. Regelmäßige Blutuntersuchung
Ich gehe auch in der Remission regelmäßig zur Blutuntersuchung, alle paar Monate. So bin ich vorgewarnt, falls nochmal Probleme im Anmarsch sein sollten.
Das Ganze verbinde ich übrigens direkt mit der Bestimmung der Vitaminwerte, zum Beispiel Vitamin D oder Selen. Es ist aufwandstechnisch keine große Sache und bringt mir viel Sicherheit.
2. Angepasster Alltag
Eine meiner ersten Maßnahmen nach der Diagnose war eine gute Stresshygiene.
Seitdem gebe ich mir jeden Tag ganz bewusst etwas Ich-Zeit und plane feste Ruhe-Inseln ein. Ein netter Nebeneffekt ist, dass meine Leistungsfähigkeit in Job sowie Alltag direkt besser geworden sind. Außerdem fühlt es sich gut an 🙂
3. Weiterhin auf Jodbomben aufpassen
Die großen fetten Jodbomben meide ich bis heute, weil ich Angst habe, dass sie eine erneute Überproduktion an Hormonen triggern könnten.
Auch wenn ich ab und an wieder Sushi esse und auch ein leckeres Fischbrötchen aus Warnemünde verspeise: An die Sushi-Familienplatte und den großen Algensalat werde ich mich nicht mehr herantrauen. Aber das fehlt mir auch nicht wirklich, solange ich alles gefahrlos in Maßen essen darf.
Und in meine Küche kommt kein einziger Krümel Jodsalz mehr hinein, nie wieder. Das Zeug ist für mich absolut überflüssig. Die größte Jodbombe, die man sich vorstellen kann und geschmacklich nicht von normalem Salz zu unterscheiden. Auf nimmer Wiedersehen!
Übrigens: Hier führe ich eine Liste mit dem Jodgehalt verschiedener Lebensmittel.
4. Vorsicht bei jodhaltigen Medikamenten!
Wo wir schon beim Thema Jod sind: Wann immer Dir jodhaltige Medikamente oder Kontrastmittel verabreicht werden sollen, sei auf der Hut. Eine solche Jodschwemme kann deine Schilddrüse schnell erneut anfeuern!2 Ich informiere meinen Arzt immer über meinen Basedow, bevor dieser mir etwas spritzt oder verschreibt.

5. Der Weckertrick
Damit ich in der Hektik des Alltags meine guten Vorsätze nicht vergesse, hilft mir ein kleiner Trick: Ich habe für jede Woche einen Dauertermin in meinem Smartphone eingestellt – natürlich mit Wecker!
Natürlich mit sprechendem Namen. Zum Beispiel: „Ist alles gut bei Dir?“
Ich nehme mir jede Woche die Zeit für einen kurzen Selbstcheck.
Wie geht es mir gerade? Wie war die Woche? Fühle ich mich energiegeladen und glücklich? Oder belastet mich etwas? Was kann ich tun, um das in den nächsten Tagen besser hinzukriegen?
Auf diese Weise behalte ich mich und meine Verfassung immer im Blick, statt sie zu ignorieren. Vor dem Basedow konnte ich das nämlich richtig gut. Es ist eine effektive Methode, einer der wichtigsten Ursachen des Basedow-Ausbruches vorzubeugen: Stress, Unwohlsein und emotionale Belastung3!
6. Das Umfeld mit dazunehmen
Falls Du das auch machen willst, spanne am besten auch Partner bzw. Familie und/oder deine Freunde ein. Gib ihnen den Auftrag, Dir einmal „den Kopf zu waschen“, wenn sie merken, dass Du wieder in alte Muster verfällst. Also wenn du beispielsweise anfängst, Dir mehr und mehr Termine aufzubürden oder dich vernachlässigst.
Und das allerwichtigste: Ich denke im Alltag kaum noch an meinen Basedow! Alles was ich oben aufgezählt habe, läuft inzwischen völlig nebenbei und bringt mir obendrein auch noch mehr Lebensqualität. Nur eins steht im Mittelpunkt: Die Freude am Leben!
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Bitte beachte: Ich bin keine Ärztin, Heilpraktikerin oder dergleichen, also kein Fachmensch. Alle meine Beiträge basieren auf meinen eigenen Erfahrungswerten und über die Zeit gesammeltem Wissen.
- Vgl. „Morbus Basedow (Immunthyreopathie)“ unter: https://www.euradia-nuklearmedizin.de/diagnostik-therapie/patienteninformationen/morbus-basedow/#:~:text=Wie%20alle%20Autoimmunerkrankungen%20ist%20der,Operation%20oder%20Radiojodtherapie%20ausgeschaltet%20werden. (abgerufen am 09.05.2022)
- Vgl. „Umweltfaktoren“ unter: https://www.morbusbasedow.de/index.php/ursachen/umwelt#:~:text=Eine%20Belastung%20mit%20gr%C3%B6%C3%9Feren%20Mengen,Morbus%20Basedow%20ausl%C3%B6sen%20oder%20verschlimmern. (abgerufen am 09.05.2022)
- Vgl. Dr. med. Rieger, Berndt: Basedow Healing, München: mvg Verlag, 2021, ab S. 160
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